Mit rund 19,5 Millionen Euro will Bayern nach Angaben der Sozialministerin
Christine Haderthauer die Chancen der Menschen mit Behinderung auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt fördern.
„Menschen mit Behinderung ein möglichst selbstbestimmtes und
gleichberechtigtes Leben inmitten unserer Gesellschaft zu ermöglichen, ist
eines meiner zentralen Anliegen", sagte die CSU-Politikerin in München.
"Dazu gehört ganz selbstverständlich auch eine weitreichende Teilhabe am
Arbeitsleben und insbesondere auf dem ersten Arbeitsmarkt, wo Menschen mit
Behinderung bislang leider nur unzureichend von der guten Arbeitsmarktlage
profitieren können."
"Damit Menschen mit Behinderung auch hier endlich am Aufschwung teilnehmen,
verstärken wir nochmals unsere Anstrengungen: So unterstützen wir in den
nächsten Jahren Betriebe bei der Schaffung neuer Arbeits- und
Ausbildungsplätze für Menschen mit Behinderung aus dem neuen
Bund-Länder-Programms ‚Initiative Inklusion’ mit insgesamt rund 9 Millionen
Euro. Einen Schwerpunkt setzen wir gezielt bei den älteren Menschen sowie
bei der Förderung von Frauen mit Behinderung", sagte die Ministerin zum
Programm-Start „Initiative Inklusion“.
Bis 2018 sollen mindestens 601 neue Arbeitsplätze und 195 Ausbildungsplätze
für Menschen mit Behinderung mit diesen Mitteln entstehen. Um dieses Ziel zu
erreichen, wurde mit der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für
Arbeit vereinbart, gemeinsam mit den Arbeitsverwaltungen in den Kommunen vor
Ort "kraftvoll an einem Strang zu ziehen.“
Der Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern, Ralf
Holtzwart, betonte: „Die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit
Behinderung in unserer Gesellschaft ist nicht nur ein wesentlicher
Bestandteil der Arbeitsmarktpolitik, sondern liegt in unser aller
Verantwortung. Unser Schwerpunkt ist die Integration dieses Personenkreises
in Ausbildung und Arbeit. Die frühzeitige Förderung und Unterstützung ist
hierbei besonders wichtig. Mit einer umfassenden Berufsorientierung
begleiten wir schwerbehinderte Schülerinnen und Schüler auf ihrem Weg in ein
Ausbildungsverhältnis. Durch die individuelle Betreuung und Unterstützung in
der Berufsorientierungsphase werden die Chancen für einen erfolgreichen
Übergang von der Schule in den Arbeitsmarkt deutlich erhöht. Bislang werden
die wertvollen Ressourcen der Menschen mit Behinderung nicht ausgeschöpft.
Schwerbehinderte arbeitslose Menschen profitierten weniger vom Aufschwung am
Arbeitsmarkt in Bayern als andere Personengruppen. Insbesondere für ältere
Menschen mit Behinderung müssen weitere Arbeitsplätze geschaffen werden.
Unser Arbeitgeber-Service ist daher angehalten, bei den Unternehmen vor Ort,
für diesen wertvollen Personenkreis zu werben und neue Beschäftigungsfelder
zu akquirieren. Hierbei gilt es die Unternehmen dafür zu sensibilisieren,
dass die Integration schwerbehinderter Menschen nicht nur die Vielfalt in
der Belegschaft fördert, sondern auch einen wertvollen Beitrag zur
Chancengleichheit in der Gesellschaft leistet.“
Haderthauer erklärte weiter, dass die "Initiative Inklusion" aber nur ein
Aspekt sei: "Mit unserem neuen Sonderprogramm ‚Chancen Schaffen II’ stellen
wir zusätzliche Mittel in Höhe von rund 10,5 Millionen Euro bereit. In den
nächsten zwei Jahren wollen wir so noch weitere 130 neue Arbeitsplätze in
Integrationsfirmen sowie in Betrieben auf dem ersten Arbeitsmarkt
ermöglichen. Klar ist aber auch: Arbeitsplätze schafft nicht der Staat! Die
Betriebe in Bayern müssen den Ball aufnehmen und ihren Beitrag leisten! Sie
sind aufgerufen, geeignete Ausbildungs- und Arbeitsplätze für Menschen mit
Behinderung anzubieten. Die Arbeitsagenturen, Jobcenter sowie die
Integrationsfachdienste stehen Arbeitgebern bei Fragen – auch über
finanzielle Förderungsmöglichkeiten – gerne mit Rat und Tat zu Seite.“